Foggaraoasen
 
Die Oasenbauern haben offenbar schon sehr früh konkrete Vorstellungen vom geologischen Aufbau der wasserspeichernden Becken gehabt. Sie wussten, dass die grundwasserführenden Gesteinsschichten oft am Rande der Becken als schrägverlaufende Schollen an die Wüstenoberfläche treten. Diese Schichten zapften die Bauern möglichst nahe der Oberfläche an und leiteten das Wasser bis zu 50km weit durch unterirdische Leitungen, die Foggaras, in die Oasen. Diese Methode der Wassergewinnung versetzte sie ausserdem in die Lage, das Wasser der seltenen Regenfälle optimal zu nutzen: Die Flussbetten, die diese oft sintflutartigen Wassermassen sammeln und abtransportieren, führen häufig an den steilen Abbruchkanten der Gebirgszügen entlang. Auf diese Weise werden die Gesteinsschichten der Wüstenbecken auch noch in der Gegenwart mit Regenwasser versorgt.

Foggara Oasen
Einleitung Geschichtliches Foggaraoasen Quelloasen Flussoasen Grundwasseroasen Artesischerbrunnen Tiefbrunnen Ziehbrunnen Grundwasser Bewässerung Landwirtschaft Oasenwandel Probleme Dattelpalme Nomaden Elgolea Schlusswort
Der Bau der Foggaras ist eine sehr aufwendige und mühselige Arbeit: Zwischen der Oase und den wasserführenden Gesteinsschichten werden auf einer geraden Linie in einem Abstand von etwa 30m Schächte gegraben, die bis zu 60m tief sein können. Es sind bei grosser Entfernung Hunderte von Schächten, die dann an ihren Enden durch den eigentlichen Bewässerungskanal verbunden werden. Dieser Bewässerungskanal reicht bis in die wasserführende Schicht, wo das Wasser aufgenommen und allmählich an die Oberfläche gebracht wird, um sodann für menschliche und landwirtschaftliche Nutzung verfügbar zu sein. Die vertikalen Schächte dienen heute als Reinigungsstollen für den horizontalen Bewässerungskanal, beim Bau wurden sie zum Befördern des abgetragenen Gesteins an die Oberfläche benötigt